Die erste Welle der Pandemie hat nicht nur zu Verschiebungen planbaren Eingriffe geführt. Nicht nötige Eingriffe wurden gänzlich vermieden. Das schließt die Techniker Krankenkasse (TK) aus eine Analyse der Rückenoperationen ihrer Versicherten. „Im Frühjahr hat sich die Zahl der Rückenoperationen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum halbiert.“, sagte Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. Doch trotz Nachholeffekten habe sich unterm Strich im ersten Halbjahr 2020 ein Minus von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr ergeben. Das müsse daran liegen, dass bei einem Teil der Patienten die Rückenbeschwerden auch ohne den Einsatz eines Skalpells zurückgingen, meint Dr. Michael Überall, Präsident der Deutschen Schmerzliga und Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin. „Medizinisch wirklich notwendige Rückenoperationen lassen sich in der Regel nicht nach Belieben verschieben.“ Dass alle diese Eingriffe in den kommenden Monaten nachgeholt werden, glaubt er nicht. Man wisse, dass vielfach auch konservative Methoden wie etwa Physiotherapie und physikalische Therapie gut helfen können.
Dr. Reek, Orthopäde und Unfallchirurg in der Villa Nonnenbusch: „Dies deckt sich mit unseren bisherigen Erfahrungen aus der täglichen Arbeit. Häufig kann durch eine konsequente physikalische Therapie, kombiniert mit Krankengymnastik und einer gezielt eingesetzten Hilfsmittelversorgung, in unserer Praxis eine drohende Operation vermieden werden.“
(Quelle: Arzt & Wirtschaft, Januar 2021)