Akupunktur
Die Akupunktur ist wohl die älteste und am weitesten verbreitete Heilmethode der Welt. Durch Einstiche mit Nadeln an genau festgelegte Punkte der Haut können Störungen im Körperinneren gelindert oder beseitigt werden.
Diese Akupunkturpunkte liegen auf den Meridianen, die man als Leitlinien verstehen kann. In ihnen kreist nach altchinesischer Auffassung die sogenannte Lebensenergie, die aufgeschlüsselt wird in YIN & YANG. Diese beiden lebenserhaltenden Kräfte sind im Körper als Gegenpole zu verstehen, doch nur ihr absolutes Gleichgewicht stellt den Zustand der völligen Gesundheit da. Ein Ungleichgewicht führt zu Krankheitssymptomen.
Wie wird Akupunktur durchgeführt?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, auf Akupunkturpunkte einzuwirken. Sticht man Nadeln in sie ein, so bezeichnet man dies als Akupunktur, außerdem kann man sie auch durch Wärme = Moxibustion, Ultraschall, Laserstrahlen oder auch durch Druck mit dem Finger oder mit einem Stift = Akupressur reizen.
Manche Menschen erschrecken bei dem Gedanken, daß Nadeln in ihre Haut gestochen werden. Üblicherweise sind Akupunkturnadeln sehr fein und die Behandlung somit gut zu ertragen.
Manche Patienten empfinden nach der Akupunktur sofort Erleichterung, andere brauchen Tage dazu. Üblicherweise benötigt man etwa vier oder fünf Behandlungen, bevor eine anhaltende Besserung verspürt wird. Es gibt Patienten, die bemerken so etwas wie eine schwebende Leichtigkeit nach einer Behandlung, und fast alle fühlen sich danach sehr entspannt.
Was ist Ohrakupunktur?
Die Ohroberfläche bildet eine Reflexzone, auf der alle Organe des Körpers abgebildet sind (Ohrreflexzonen nach Nogier und Bahr).
Die Untersuchung der Ohrreflexzonen erlaubt eine genaue Aussage darüber, wo Schmerzen bestehen oder welche Organe des Körpers bei unklaren Beschwerden betroffen sind. Außerdem kann man weitere Störungen des Körpers ausfindig machen, die einen Heilungsprozess verzögern oder sogar ganz verhindern können. Dies sind die so genannten Störfelder, die auf den ersten Blick mit den eigentlichen Krankheitsgeschehen oder Symptomen nichts gemeinsam haben und von Patienten oftmals nicht erwähnt werden.
Die Behandlung geschieht durch Stechen von Akupunkturnadeln in die notwendigen Punkte am Ohr, gegebenenfalls zusätzlich am Körper. Alle Reize oder Signale, die durch Ohrakupunktur ausgelöst werden, gelangen über das Zwischenhirn zu den zugehörigen Körperteilen, die diese Kommandos, eben weil sie vom Gehirn kommen, strikt befolgen. Die Ohrakupunktur bedient sich also stets der Steuerzentrale des Menschen, des Gehirns.
Aufgrund der kurzen Reflexwege zwischen der Ohrmuschel und den Schmerzzentren des Gehirns ist die Ohrakupunktur nach Ansicht chinesischer, russischer und deutscher Forscher besonders wirksam bei Schmerzzuständen.
Einsatzgebiete
Für folgende Erkrankungen wird die Akupunktur von der WHO in Genf empfohlen:
- Kopfschmerz und Migräne
- Schulter-Arm-Schmerzen,
- Tennisellenbogen
- Rückenschmerzen und Ischialgien
- Osteoarthritis
- allgemeine Erkältungskrankheiten
- akute Nebenhöhlenentzündung
- akute Bronchitis und Bronchial-Asthma
- Trigeminus-Neuralgie & Meniere-Krankheit
- Verstopfung, Durchfall
- Lähmung nach Schlaganfall
- Gesichtslähmung (im Frühstadium, d.h. innerhalb von 3-6 Monaten)
- peripheren Neuropathien
- Folgezuständen der Kinderlähmung (Poliomyelitis)
Nach unseren Erfahrungen kann man mit sehr gutem Erfolg die Akupunktur auch einsetzen bei:
- Allergien, zur Raucherentwöhnung
- unterstützend zu Diätprogrammen
- bei Abwehrschwäche, besonders bei Kindern (Laserakupunktur oder Akupressur)
- hormonellen Störungen bei Frauen, auch bei unerfülltem Kinderwunsch
- Schlafstörungen
- Übererregbarkeit und Depressionen
- chronischer Müdigkeit
Sowohl die Ohr- als auch die Körperakupunktur sind sehr wirkungsvolle Behandlungsformen, die, wenn sie von geschulten Therapeuten durchgeführt werden, keine Risiken haben.
Akupunktur als Kassenleistung?
Seit 2007 kann die Akupunktur zur Behandlung des chronischen Rückenschmerzes sowie zur Behandlung der Kniegelenksarthrose als Leistung der gesetzlichen Krankenkassen erbracht werden, wenn seitens des Arztes bestimmte Qualitätskriterien (Zusatzbezeichnung Akupunktur, Weiterbildungskurse in der Schmerztherapie sowie der psychosomatischen Medizin) erfüllt sind. Diese Qualitätskriterien erfüllen wir in unserer Praxis. Alle Ärzte in unserer Gemeinschaftspraxis führen nach entsprechender Ausbildung und Prüfung die Zusatzbezeichnung „Akupunktur“.
Vorgesehen sind je Indikation maximal 10 Behandlungen innerhalb von 6 Wochen, in Einzelfällen bis zu 15 Behandlungen im Rahmen eines Therapiekonzeptes. Falls Sie eine solche Behandlung wünschen, sprechen Sie uns bitte an.
Die Akupunkturbehandlung bei Kopfschmerz und allen obigen weiteren Indikationen ist trotz aller nachgewiesenen Erfolge leider keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung, hier erfolgt nach vorheriger Vereinbarung eine Abrechnung nach GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte).